ROT auf Silber
Aktueller Preis: 220,00 €
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Beschreibung
Gehört zur Trilogie Silber I (ROT auf Silber), Silber II (SCHWARZ auf Silber) und Silber III (Coeur – Herz), vom Maler vorderseitig signiert und rückseitig datiert (1.8.89).
Das Bild entstand im August 1989, kurz vor Wapplers Flucht aus der DDR über die Warschauer Botschaft in den Westen. Die großzügige Malbewegungen, die frei mit Farbe agieren, spiegeln eine innere Bewegung und Freiheit wider. Die eindringliche rote Farbigkeit treffen wir bereits in seiner frühen „Abstraktion nach Malewitsch“ aus den 1960er Jahren, aber auch in seinen kraftstrotzenden Spätwerken wie dem „Stier“ oder dem „Thor“. Das Spiel mit der reinen Farbe geht bei „ROT auf Silber“ bis an die Grenze zur Abstraktion, befreit von Festlegungen wie der Ausrichtung des Bildes, das statt dessen von allen Seiten betrachtet werden kann.
„ROT auf Silber“ ist zweiansichtig konzipiert, so ist eine senkrechte Hängung (als Flamme) und ebenfalls eine Queraufhängung (als Kahn) möglich und vorgesehen, wie die Anbringung der beiden rückseitigen Haken durch den Künstler verraten.
„ROT auf Silber“ (Queraufhängung):
Roter Kahn im Silbermeer
Gefüllt mit Schatten, dennoch leer
Nussschale im spiegelblanken Ozean
Schwankend und doch im Lot
Geerdet im sicheren Rot
————
ROT auf Silber (senkrechte Hängung) :
Flammende Wärme
lodernde Kohle
auf dem Silbertablett
der Hoffnung
auf Eis gelegt

Dietmar Wappler
Biografie anzeigen
– geboren am 9. Juni 1938 in Sobrigau bei Dresden, wenig später zieht die Familie in die Oberlausitz, wo die Eltern einen Bauernhof übernehmen
– 1956 nach dem Abitur Medizinstudium in Heidelberg, da er in der DDR als Großbauernsohn keinen Studienplatz bekam. Er hatte sich für den autodidaktischen Weg der Malerei entschieden, um in seiner Kunst unabhängig und frei vom Verkaufszwang zu sein: „Ich male, weil ich Lust am Gestalten habe, Freude an der Farbe – manchmal, weil ich es brauche, oder weil man das Schöne in der Landschaft einfangen möchte… Letztlich waren es die landschaftlichen Eindrücke, die mich zur Malerei herausgefordert haben.“
– 1963 Medizinisches Staatsexamen und Promotion. Dietmar Wappler wendet sich danach verstärkt der Malerei zu; Kunstreisen nach Paris, Griechenland und Israel folgen.
– 1967 Rückkehr in die Oberlausitz, Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe an der Frauenklinik Bautzen. Dietmar Wappler heiratet 1969 die Ärztin Roswitha geb. Gerling und wird Vater von 5 Kindern.
– 1980erJahre Zyklus perspektivischer „Würfelbilder“ in Auseinandersetzung mit Renaissancemalerei (Entstehung räumlicher Kastenformen)
– 1985 Ausreiseantrag in die BRD, daraufhin Absetzung als Oberarzt. In Folge dessen gibt er seine Tätigkeit in der Klinik auf und arbeitet zwei Jahre freischaffend als Maler.
– 1989 Flucht in die BRD über die westdeutsche Botschaft in Warschau. Nach dem Mauerfall Rückkehr in den Osten.
– 1991 Niedergelassener Frauenarzt in Bautzen bis 2009
Intensive Fortsetzung der Malerei, der er sich seit Ausbruch seiner Krankheit wieder ausschließlich widmet.
– 2000erJahre Entdeckung von Folie als transparenten Bildgrund, den er beidseitig mit Bitumen und Acrylfarben bemalt und auf Holzrahmen spannt
– 2010 im Juni persönliche Begegnung mit Gerhard Richter im Rietschelhaus Pulsnitz
Daraufhin entsteht in der früheren Heimat Richters das Folienbild „Lausche“, das Wappler ihm widmet.
Dietmar Wappler stirbt am 24. September 2010 in Bautzen.
Sein Atelier, eine ehemalige Tischlerei, dient nun als Schaumagazin seiner zahlreichen Werke.
Zusätzliche Information
| Technik | Acrylmalerei |
|---|---|
| Künstler | Dietmar Wappler |
| Zustand | neuwertig |
| Typ | Bild |





